newsletter 08 2009
MEHR RECHTE FÜR SEXARBEITERINNEN
Die Volkshilfe Wien, Trägerin der Beratungsstelle SOPHIE für weibliche Prostituierte in Wien, begrüßt die Initiative der Regierung die Rechte von Sexarbeiterinnen zu stärken.
„Die kommerzielle Ausbeutung von Frauen, die sexuelle Dienstleistungen anbieten, wird durch die jetzige Rechtslage erleichtert. Durch sie kommen keine Verträge zustande und somit besteht auch keine Rechtssicherheit.“, erklärt Eva van Rahden, Leiterin von SOPHIE, die bisherige Problemlage. Das Fallen der Sittenwidrigkeit sei daher für sie der erste wichtige Schritt in Richtung Rechtssicherheit.
Absicherung in der Sexarbeit stärkt die dort Tätigen.
„Ich freue mich, dass über die Rechte von Sexarbeiterinnen diskutiert wird und dass auch die Meinung von Betroffenen berücksichtigt werden soll. Ich denke, dass viele Frauen, die der Sexarbeit nachgehen, eine feste Anstellung mit guten und korrekten Arbeitsbedingungen begrüßen werden.“ meint Angelinadream, selber seit über 20 Jahren in der Sexarbeit tätig.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine Tätigkeit in der Sexarbeit nur als sogenannte „Neue Selbstständige“ möglich. Für viele Frauen werde das zu einer Schuldenfalle, stellt van Rahden fest: „Aus der Beratungspraxis wissen wir, das viele Frauen mit den Rahmenbedingungen der Selbstständigkeit überfordert sind. Nicht zu wissen wie eine Ein- und Ausgabenrechung für die Einkommenssteuer erstellt wird oder wie hoch die verschiedenen Grenzen für Steuerpflicht und Sozialversicherungspflicht sind, oder festzustellen, dass kaum Ansprüche auf Sozialleistungen bestehen – das sind häufige Gründe warum die Sexarbeiterinnen Beratung in Anspruch nehmen.“